Ev. Kirchengemeinde Nieder Neuendorf
Ev. Kirchengemeinde Nieder Neuendorf

Aktuelle Termine

Liebe Gemeindemitglieder,

 

bitte beachten Sie die Newsticker und Hinweise zu Gottesdienst und Veranstaltungen auf der rechten Seite und in den Aushängen!

 

 

 

14. 4.  11 Uhr

Gottesdienst

 

19. 4. 18 Uhr

Biblisch kochen

 

25. 4.  14 Uhr

Seniorenkreis

"Wege nach Ostern"

 

28. 4.  11 Uhr

Gottesdienst

 

28. 4. 9.45 Uhr

Gottesdienst mit Vorstellung der Konfirmanden in der Martin-Luther-Kirche

 

4. 5. 13 Uhr

Konfirmation in

Nieder Neuendorf

 

16. 5.  14 Uhr

Seniorenkreis

"Frauen in der Bibel"

 

19. 5.  11 Uhr

Pfingstgottesdienst

 

31. 5.  18 Uhr

Biblisch kochen

(siehe Info rechts)


 

 

Eine Übersicht  von Angeboten in Rundfunk und Fernsehen finden Sie weiterhin auf den Seiten der EKBO.

 

Jahreslosung 2020

Auslegung der Jahreslosung 2020

„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Markus 9,24

 

Der Ratsvorsitzende der EKD,

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

 

Es gibt Zeiten im Leben, in denen man an einer Schwelle steht und damit vor der Frage: Gehe ich durch diese Tür oder nicht? Es ist wie das Zögern beim ersten Sprung des Kindes vom Einmeterbrett im Schwimmbad. Traue ich mich zu springen oder nicht? Von außen betrachtet sagt man, es ist doch ganz einfach, es gibt nur ein „Ja oder Nein“. Entweder du springst oder du bleibst stehen. Aber so eindeutig sind die damit verbundenen Gedanken und Emotionen meist nicht. Natürlich gibt es Situationen, in denen man leicht, freudig und zuversichtlich entscheidet, die eindeutig sind. Zugleich gibt es Entscheidungen, die verbunden sind mit Zweifel, Angst, Verunsicherung.

„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Der Mann, der im Markusevangelium diese Worte spricht, ist ein Mensch in einer solch schwierigen Situation. Er steht an einer Schwelle. Sein Sohn ist krank, schwer krank, schon seit Kindertagen. Die Krankheit hat tödliche Macht über den Sohn. In seiner Sorge und Verzweiflung hat der Vater schon vieles versucht. Soeben erst ist eine Hoffnung erloschen. Die Jünger Jesu, an die er sich gewandt hatte, konnten seinen Sohn nicht heilen. Die Enttäuschung darüber ist mächtig. Da begegnet der Mann Jesus und damit der Frage: Wage ich, Jesus so zu vertrauen, so an ihn zu glauben, dass Heilung doch möglich ist? Oder wage ich es nicht? 

Mit all diesen Gefühlen,  Ängsten, Sorgen steht der Mann vor Jesus. Er versteckt seine Zweifel nicht. Er verdrängt sie nicht. Sie sind ihm auch nicht peinlich. Er spricht nicht so, als sei alles in Ordnung. Die Zweifel, der Unglaube, sie sind keine bewusste Verweigerung des Glaubens oder gar eine intellektuelle Distanzierung. Sie sind eine Reaktion aufgrund einer schweren Erfahrung: die Erkenntnis: Mein eigener Glaube ist angefochten. 
Dennoch wagt er den Schritt über die Schwelle. Der Vater bittet Jesus, das Kind zu heilen. Er bittet ihn um Erbarmen für seine ganze Familie: „Hilf meinem Sohn, indem du dich unserer erbarmst!“ Dieser Mann wirft Christus seine ganze existentielle Not vor die Füße.

Der Vater wagt den Sprung in den Glauben, obwohl er zweifelt. Er vertraut, obwohl er unsicher ist. Er glaubt, obwohl ungläubige Gedanken und Gefühle an ihm zerren. Dieses Obwohl ist der Mut des Glaubens. Der Mut zum Sein. Der Mut, sein Leben Gott anzuvertrauen.

 

Der Künstler Andreas Felger hat diese beiden Erfahrungen des Glaubens in seinem Bild zur Jahreslosung farbig dargestellt. Die gegensätzlichen  existentiellen Erfahrungen eines Menschen, der tief glaubt und zugleich Anfechtungen kennt, sind in den unterschiedlichen Farbschattierungen der blauen und der gelben Seite erkennbar. Dazwischen liegt ein lichter Strahl. Licht, das die so unterschiedlichen Erfahrungen verbindet, Licht, das beides durchleuchtet, in beidem präsent ist. Die Gegenwart Christi, sein Licht, seine Liebe, die beide Seiten der menschlichen Existenz umfassen, die Freude ebenso wie den Schmerz. Glaube hat immer ein Gegenüber. Immer ist der gegenwärtig und ansprechbar, der auf den Ruf „Erbarme dich unser“ antwortet.

Eine sehr natürliche und menschliche Reaktion mit Leid, mit Enttäuschungen, mit Ohnmacht, mit Schmerz umzugehen, ist der Versuch, diese Erfahrungen zu kontrollieren, zu verdrängen oder zu leugnen. Der Glaube jedoch ermutigt uns dazu, auch diese Erfahrungen auszuhalten. Sie Christus hinzuhalten, ihn um sein Erbarmen zu bitten und auf seinen Weg der Heilung zu vertrauen, auch wenn dieser Weg nicht mit unseren Erwartungen zusammenpasst. 

Die Geschichte aus dem Markusevangelium wird als eine Wundergeschichte erzählt. Jesus heilt  den kranken Sohn. Die Hoffnung, die Erwartung des Vaters wird erfüllt. Ein Wunder, an das keiner mehr glaubte, am wenigsten der Vater. Dafür, dass ein solches Wunder passiert, haben wir keine Garantie. Auch wenn wir den Sprung wagen, auch wenn wir voller Vertrauen Entscheidungen treffen, wissen wir nie, ob sie heilsam sind oder schmerzhaft enden.

Die Jahreslosung ist somit keine Garantie auf Wunscherfüllung. Wie es auch beim Gebet niemals um eine Wunscherfüllung geht. Aber die Kraft, ganz auf Gott zu vertrauen, die Bitte um sein Erbarmen verändert das Leben. Diese Kraft hilft uns, unsere ganze Existenz in Gottes Hand zu legen. Sie ermöglicht uns, dass wir unser Leid, unseren Schmerz, unsere Enttäuschungen nicht auf andere Menschen projizieren müssen, dass wir uns selbst nicht dafür strafen müssen. Diese Kraft ermöglicht uns, barmherzig mit uns selbst und mit anderen zu sein, weil Gott mit uns barmherzig ist und weil wir sein Erbarmen erbitten können. 

Die Glaubensväter und Glaubensmütter kannten diese heilende Kraft der Bitte und des Gebetes. Bis heute erfahren Christen und Christinnen diese Kraft im täglichen Gebet. „Erbarme dich unser. Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Manchmal braucht es nicht mehr, als dass wir einstimmen  in diesen Ruf des Vaters des kranken Sohnes, damit wir Kraft und Mut für unser  Leben bekommen. Diese Kraft und diesen Mut wünsche ich uns allen für dieses Jahr. 


Suche Frieden und jage ihm nach! Psalm 34,15

Andacht zur Jahreslosung 2019 von Pfarrerin Barbara Eger

Etwas zu suchen, kann schön, aber auch belastend sein.

Ostereier suchen fällt für mich in die Kategorie „schön“. Es sei denn, man hat sie so gut versteckt, dass sie erst zu Pfingsten wieder auftauchen. Auch das gab es schon.

Den Reisepass vor der lange geplanten Reise zu suchen, hat das Potential, sehr belastend zu sein. Da wird die halbe Wohnung auf den Kopf gestellt und am Ende liegt er mit allen anderen Papieren auf dem Küchentisch.

Manch einer sucht immaterielle Dinge, die auch je verschieden gedanklich und inhaltlich gefüllt sind. Glück, Ruhe, Harmonie oder eben auch Frieden. Und verliert dabei vielleicht gerade das, was er sucht. Zufriedenheit, Gelassenheit und Geduld.

Dass wir etwas suchen, bedeutet allerdings auch, dass es diese Sache gibt. Ganz irdisch, materiell oder auf andere Weise. Es bedeutet also, dass es Frieden gibt. Einen Frieden, der die Abwesenheit von Streit, Trennung und Konflikten verspricht, vielleicht sogar den großen Schalom, den Frieden, der höher ist als unsere Vernunft und unsere Herzen und Sinne bewahrt.

Womit ich allerdings hadere, ist das zweite Bild, das uns in der Jahreslosung für das vor uns liegende Jahr vor Augen gemalt wird: „Dem Frieden nachjagen!“

Ich sehe vor meinem inneren Auge eine Person hektisch mit einem Kescher über eine Wiese laufen und mal nach links, mal nach rechts haschen, um zum Beispiel ein Insekt zu fangen. Anstelle des Insektes sehe ich das Wort Frieden vor mir. Immer ist er schon weitergezogen, verschwunden, bevor auch nur die Chance besteht, ihn zu erhaschen. Erschöpft sinkt die Person auf der Wiese zusammen und gibt auf.

So möchte ich nicht am Ende des Jahres sein. Definitiv nicht. Ich möchte Momente des Friedens, des inneren und des äußeren, erlebt haben, möchte in Harmonie und Glück mit meinen Mitmenschen und meiner Umwelt sein und dankbar zurückblicken auf das, was geworden ist.

Gedanken zur Jahreslosung 2018

Die Jahreslosung begleitet uns durch das ganze Jahr. Für 2018 steht sie in Offenbarung 21,6: „Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“

Durst ist eine elementare Erfahrung. Als „Lebensdurst“ steht sie für unsere Sehnsucht nach einem guten, sinnerfüllten Leben. Gott will diese Sehnsucht stillen. Diese gute Nachricht gilt allen Menschen. Unseren Lebensdurst sollen wir darum nicht auf Kosten anderer stillen, sondern mit ihnen. Das lebendige Wasser, das von Gott kommt, reicht für alle!

 

Die Jahreslosung für 2018 ist dem vorletzten Kapitel der Offenbarung des Johannes entnommen. Dieses Buch ist kein Reiseführer durch die Endzeit, sondern ein Trostbuch für bedrängte Christen. Seine ersten Adressaten sind „die sieben Gemeinden in der Provinz Asia“ (Offb 1,4), die in Offenbarung 1,11 aufgezählt werden: Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea.

Gegen Ende des ersten oder zu Beginn des zweiten Jahrhunderts nach Christus waren diese Gemeinden durch Irrlehren von innen und durch
Repressalien von außen bedroht. Unter Kaiser Domitian (81-96 n. Chr.), der sich seit 85 n. Chr. „dominus et deus noster“ („unser Herr und Gott“) nennen ließ, kam es zu ersten Verfolgungen von Christen, weil diese sich dem Kaiserkult verweigerten. Ähnliches geschah auch unter den Cäsaren Trajan (98-117 n. Chr.) und Hadrian (117-138 n. Chr.). Man nimmt deshalb an, dass die Abfassungszeit der Offenbarung irgendwann zwischen 90 und 140 n. Chr. liegt.

In Offenbarung 21 berichtet der Seher Johannes von einer Vision. Gegenstand dieser Vision sind der neue Himmel und die neue Erde, die Gott am Ende der Zeit schaffen wird (Offb 21,1). Als Mittelpunkt der neuen Welt
Gottes sieht Johannes ein „neues Jerusalem“ vom Himmel herabkommen. Es ist der Ort, an dem Gott in seiner neuen Welt mit den Menschen wohnen will (Offb 21,2-3). Dort herrschen paradiesische Zustände: Alle Tränen werden abgewischt, und es gibt keinen Tod, kein Leid, kein Geschrei und keinen Schmerz mehr (Offb 21,4). Gott macht alles neu (Offb 21,5).

Dafür steht dann auch das Bild von dem Durstigen, der umsonst vom Wasser des Lebens trinken darf (Offb 21,6). Die Hoffnung, dass Gott am Ende den Lebensdurst der Menschen stillt, gibt ihnen die Kraft, auf den Durststrecken des Lebens nicht aufzugeben, sondern zu „überwinden“ (Offb 21,7) und die Wüstenzeiten des Lebens durchzustehen.

Das bedeutet für uns:

Weil Gott bei uns ist und unseren Lebensdurst stillt, ohne dafür eine
Gegenleistung zu erwarten (umsonst!), können wir auch in schwierigen
Lebenssituationen die Hoffnung bewahren und vertrauensvoll unseren Weg in die Zukunft gehen. Dabei brauchen wir nicht auf Kosten anderer zu leben.

Volkmar Hamp

Jahreslosung 2016

Jesaja 66,13: Gott spricht: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“
 
Wir alle brauchen Trost. Wenn wir frustriert sind, weil eine Sache nicht so gelaufen ist, wie
wir sie uns vorgestellt haben, andere nur meckern und abwerten. Oder wenn wir traurig sind,
weil unser Lebensentwurf gescheitert ist. Besonders dann, wenn jemand stirbt, der mir viel
bedeutet, brauche ich Trost.
Trost brauchen wir immer dann, wenn etwas, das unser Leben ausgemacht hat, verloren
geht: sei es die Heimat, sei es der Job, die Ehe oder eben ein Mensch.
 
Zwei Arten des Trostes habe ich entdeckt. Trost durch Nahesein und Trost durch das
Aufzeigen neuer Perspektiven.
Beim Lesen der Jahreslosung 2016 fragte ich mich: Trösten Mütter eigentlich anders als
Väter? Vielleicht sogar besser?
Unter den Konfirmanden gefragt, kam heraus: „Mama nimmt mich, wen ich es zulasse, in
den Arm, kocht mir einen Tee, redet mit mir über die Sache – so wie früher.“ „Papa hingegen
lenkt mich ab, fährt mit mir Motorrad, kauft mir das begehrte Computerspiel oder lädt mich
zum Essen in das Restaurant mit dem großen „M“ ein.“ – das ist cool."
 
Durch den Propheten Jesaja sagt Gott die großartigen Worte: „Ich tröste wie eine Mutter.“
Wie macht Gott das? Die meisten Bilder zur Jahreslosung zeigen (mehr oder weniger
plastisch) Mütter, die ihr Kind tröstend im Arm halten. Das bedeutet übertragen: Gott nimmt
seine Kinder in den Arm. Sein Nahesein ermutigt, stärkt, gibt Kraft, Mut und Zuversicht.
Der DUDEN erklärt, dass das Wort Trost mit „treu“ zu tun habe, mit „innerer Festigkeit“, mit
„stark und fest sein“. Wer tröstet, gibt Halt, Stärkung und Ermutigung, etwas, woran man
sich festhalten kann.
Im Heidelberger Katechismus wird gefragt: „Was ist dein einziger Trost im Leben und im
Sterben?“ und gibt die Antwort: „Mein Trost ist, dass ich mit Leib und Seele Jesus gehöre.
Das gilt im Leben und auch, wenn ich sterbe.
 
Möge Gott Sie durch Jesus Christus in der Kraft des Heiligen Geistes in diesem Jahr trösten.
Bleiben Sie behütet!
 
Ihre Pfarrerin Barbara Eger
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